Vom 23. Bis 26. November 2023 haben Verbandsrat und Vorstand des ZdK den Verband CoopBund in Südtirol besucht.
Begrüßt wurden wir von Frau Monica Devilli (Präsidentin CoopBund), Herrn Heini Grandi (Präsident der Konsumgenossenschaft KonCoop), Herrn Asko Rienzner (Direktion Bereich Geschäftsentwicklung des SEV – Südtiroler Energieverbandes) und Herrn Franco Farris (Abteilung Mitgliederbetreuung und Startup CoopBund).
Aus den Vorträgen zur Arbeit der Verbände und der Genossenschaften ergaben sich viele Gemeinsamkeiten mit der Arbeit des ZdK und der Genossenschaften in Deutschland. Allerdings gibt es auch Unterschiede. Die Sozialgenossenschaften in Italien unterscheiden sich von den Genossenschaften in Deutschland, diese Initiativen werden bei uns häufig in der Rechtsform des Vereins geführt. Einen guten Überblick über Sozialgenossenschaft gibt der Artikel von Herrn Oskar Kieswetter.
Eine weitere Besonderheit ist, dass es in Südtirol eigene Gesetze zu Genossenschaften gibt, so zum Beispiel eines zu Bürgergenossenschaften. Die Regionen in Italien nehmen mit dieser Gesetzgebung einen regionalen Einfluss auf die Entwicklung der Genossenschaften.
Auf besonderes Interesse stieß der Mutualitätsfonds, der eine Besonderheit im Genossenschaftsrecht von Italien ist. Alle Genossenschaften sind verpflichtet 3% des Gewinns an den Fonds zu leisten, mit der Aufbau und die Sicherung von Genossenschaften unterstützt wird. Auch über den Mutualitätsfonds hat Herr Oskar Kieswetter einen Beitrag verfasst.
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Die KonCoop, die lokale Konsumgenossenschaft, ist eine relative junge Genossenschaft, sie wurde erst 2005 gegründet. Inzwischen hat sie 6.700 Mitglieder und betreibt sie drei Geschäfte in Bozen und Umgegend mit 12 Mio. € Umsatz / Jahr.
Der Südtiroler Energieverband unterstützt viele lokale Energiegemeinschaften. Südtirol hat durch viele Wasserkraftwerke einen besonders hohen Anteil von erneuerbaren Energien. Unter der Marke „Ötzi Strom“ vertreibt die Ötzi Genossenschaft, die Mitglied im SEV ist, Strom an Endkunden in Südtirol.
Am zweiten Tag stand der Besuch der GWB-Sozialgenossenschaft auf dem Programm. Dort erläuterte der Geschäftsführer Herr Dietmar Larcher die Idee der Genossenschaft. An drei Standorten können Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten. Sie sind aber nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch gleichzeitig die Mitglieder der Genossenschaft. Die Unterstützung und Begleitung der Mitarbeitenden mit Beeinträchtigungen und/oder psychischen Erkrankungen ist die Hauptaufgabe der GWB.
Durch die Gestaltung und den Einsatz von Hilfsmitteln werden Arbeitsschritte vereinfacht und beschleunigt, damit die Genossenschaft ihre Arbeitsaufträge termingerecht und qualitativ hochwertig ausgeführt werden können. Es wird die Montage von Produkten angeboten, die andere Firmen benötigen, zum Beispiel im Bereich des Heizungsbaus oder für Solaranlagen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich Holz, die Genossenschaft bietet in Ihrem Shop eine breite Palette von Waren an.
Am Nachmittag haben Verbandsrat und Vorstand eine gemeinsame Sitzung durchgeführt.
Der dritte Tag startete mit einem Besuch der Filiale der KonCoop im Zentrum von Bozen. Der Geschäftsführer der Genossenschaft, Herr Roland Morat, führte durch die Filiale und stand für viele Fragen zur Verfügung. Das Geschäft befindet sich direkt am Waltherplatz im Palais Campofranco. Die besondere Gestaltung des Ladens liegt insbesondere an dem riesigen Blumentopf, der für den Ginko im Innenhof des Palais gebaut wurde.
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Am Nachmittag hat sich die Gruppe in Brixen mit Frau Prof. Susanne Elsen und Herrn Alexander Nitz von der Bürger:innengenossenschaft b*coop getroffen. Frau Prof. Elsen berichtete über die Entwicklung der Genossenschaftsbewegung in Südtirol und machte dabei jeweils Bezüge zur deutschen Genossenschaftsbewegung, die sie durch ihre langjährige Arbeit ebenfalls sehr gut kennt.
Herr Nitz erläuterte die Arbeit und die besonderen Herausforderungen der Bürger:innengenossenschaft in Brixen. Auch diese Genossenschaft ist noch sehr jung, sie wurde erst im Jahr 2022 gegründet. Sie ist eine Anlaufstelle für konkrete Ideen zur Förderung von Nachhaltigkeit und Gemeinwohl, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft, Bildung und vieles mehr.
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Am letzten Tag konnten die Teilnehmer noch einen Blick auf die Dolomiten werfen, dann ging es mit sehr vielen Eindrücken zurück nach Hamburg.