Erneuerbare-Energie-Richtlinie
Bereits am 14. Juni 2018 wurde aus Brüssel das Ergebnis des sogenannten Trilogs zwischen EU-Parlament, EU-Kommission und EU-Rat zur Erneuerbare-Energie-Richtlinie bekanntgegeben.
Danach sollen die EU-Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 32 Prozent ihres Bedarfs aus Erneuerbare-Energien-Anlagen versorgen. Bürgerenergie-Akteure werden nun als integraler Bestandteil des Energiesystems anerkannt.
Dies kommt auch in den erstmals europaweit geschaffenen Prosumer-Rechten zum Ausdruck, nach denen Bürgern das Recht zu Erzeugung, Speicherung und Handel von grünem Strom gewährt und der entsprechende Eigenverbrauch bis zu einem gewissen Grad von Abgaben befreit wird.
Die Vielfalt der Energiewende würde mit diesen auf EU‐Ebene beschlossenen Vorstellungen europaweit gestärkt und angeschoben. Dann gilt es dies auf nationaler Ebene entsprechend umzusetzen.
Das Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn) hatte am 28. März 2018 die Online-Petition „Bürgerenergie für alle“ gestartet (wir berichteten) und diese Anfang Juni mit mehr als 19.000 Unterschriften an den Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier übergeben. An diesen wurde am 22. Juni 2018 nun auch ein offener Brief adressiert, gezeichnet von
- dem Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn),
- der europäischen Vereinigung Erneuerbarer-Energie-Genossenschaften REScoop,
- dem Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. (BEE) und
- dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).
In diesem wird der Bundesminister aufgefordert, das in Brüssel Vereinbarte auf nationaler Ebene ohne Abstriche umzusetzen.
Lösen Sie Ihr Freundschaftsversprechen ein und unterstützen Sie den Kompromiss von EU‐Parlament, EU‐Kommission und Ministerrat, um gemeinsam mit den Bürgern die Energiewende in Europa erfolgreich zu gestalten.
Gemeinschaftsprojekt mieterstrom.de
Die Kölner Energiegewinner eG und die Energiehaus Dresden eG haben gemeinsam mit der Münchener Polarstern GmbH eine Gesellschaft zur Förderung von Mieterstrom gegründet: die Mieterstromwerke GmbH. Diese hat ihren Sitz in Köln, daneben Regionalbüros in Dresden und München. Auf dem Internetportal mieterstrom.de bietet sie interessierten Wohnungseigentümern und Mietern die Möglichkeit sich über Mieterstrom zu informieren und eigene Projekte zu starten.
In der Pressemitteilung lassen sich die Macher wie folgt zitieren:
Dezentral erzeugte und verbrauchte erneuerbare Energie fördert die Energiewende und ermöglicht sowohl Eigentümern als auch Mietern eine einfache Teilhabe und aktive Mitwirkung.
Die Energiegewinner eG realisiert Bürgerenergie-Projekte in ganz Deutschland sowie im angrenzenden EU-Ausland. Sie ist Mitglied des ZdK.
Die Energiehaus Dresden eG ist eine der größten Energiegenossenschaften in den neuen Bundesländern und ebenfalls Mitglied des ZdK.
Die Polarstern GmbH ist ein Energieversorger, zu dessen Energieprodukten Ökostrom und Ökogas aus 100% erneuerbaren Energien zählen.
Gemeinsam stehen die drei Initiatoren für nachhaltige, gemeinwohlorientierte und demokratisch organisierte Energie.
Fotos: Paul Schubert + Karin Schmidt, RainerSturm / pixelio.de