Der Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. (BzFdG) lädt anlässlich des internationalen Genossenschaftstages 2015 vom 03.7.-05.07.2015 in eine angenehme Umgebung ein: in die evangelische Akademie Loccum.
Der Hintergrund für diese politisch vorausschauende Tagung: Die Zukunft der Energiegenossenschaften wird sich mit ihrer Entwicklungsfähigkeit außerhalb des EEGs erweisen. Die meisten der gegenwärtig rund 900 Energiegenossenschaften konnten ihre Mitglieder dazu bewegen, in Kraftwerke zur Erzeugung Erneuerbarer Energien zu investieren. Mittlerweile reicht dies nicht für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung. Vielmehr geht es heute bereits darum, dass die erzeugte Energie möglichst vor Ort und möglichst zeitgleich genutzt wird.
Um dies umzusetzen, gilt es die die Stärke der genossenschaftlichen Organisationsform mehr als bisher zu aktivieren. Sie liegt im Förderauftrag – Nutzen durch kostengünstige umweltverträgliche Energielieferung – und im Identitätsprinzip. Letzteres bedeutet, die Mitglieder sind nicht nur Investoren, sondern gleichzeitig auch Nutzer. Die Rollen der Produzenten und Konsumenten werden von den Mitgliedern, im Idealfall von allen, gleichzeitig übernommen. Sie werden zu Prosumenten.
Dies ist Thema einer Tagung, in der die Möglichkeiten der Prosumeridee im Energiesektor erstmals im Vordergrund stehen. Ausgehend von der gegenwärtigen Situation auf dem Energiemarkt werden am ersten Tag die Rahmenbedingungen dafür erläutert. Im zweiten Schritt bzw. am zweiten Tag steht die Vielfalt bisheriger Ansätze im Mittelpunkt. Sie reichen von Mieterstrommodellen im Bereich Photovoltaik über Energiegenossenschaften, die mit Hilfe von BHKWs ihre Mitglieder gleichzeitig mit Strom und Wärme versorgen, bis hin zu Nahwärmegenossenschaften, bei denen Erzeugung und Verbrauch von Beginn an das Geschäftsmodell darstellt.
Arbeitsgruppen zu Kooperationsmodellen wie die Zusammenarbeit mit genossenschaftlichen Stromlieferanten, die Projektumsetzung mit Wohnungsbaugenossenschaften und die Nutzung von Unterstützungsstrukturen bei der Projektentwicklung und bei der Software runden den Nachmittag ab. Hier geht es ebenfalls um die Veranschaulichung der vielfältigen Möglichkeiten anhand konkreter Umsetzungserfahren. Beim Ausblick liegen die Schwerpunkte vor allem bei Forderungen an die Politik und beim Aufzeigen von Chancen sowie bei Visionen von einer energiegenossenschaftlich geprägten Energiewirtschaft.
Energiegenossenschaften und Promotoren der Energiewende sollten sich die spannende Tagung nicht entgehen lassen. Sie wird von einer Vielzahl von Akteuren getragen und dient im besten Fall als Meilenstein für die Weiterentwicklung einer dezentralen von den Energiegenossenschaften mitgetragenen Energiewende.
Das Programm und die Konditionen finden Sie auf der Internetseite des BzFdG:
Bitte melden Sie sich möglichst bis zum bis 20. Juni 2015 an.