Wirtschaftliche Selbsthilfe – kein Thema mehr
Wenn man heute bei Google das Stichwort Selbsthilfe eingibt, dann findet sich kein Hinweis mehr auf die wirtschaftliche Selbsthilfe, sondern nahezu ausschließlich auf Selbsthilfegruppen physisch oder psychisch Erkrankter. Die Zahlen belegen, dass sich die Genossenschaft in Deutschland in einer tiefen Krise befindet. Seit Jahrzehnten geht die Zahl der Genossenschaften kontinuierlich zurück, heute sind es noch 7.700. Auch die Beschäftigungszahlen des genossenschaftlichen Sektors sinken.
Für die wirtschaftliche Selbsthilfe, wie sie einst Schulze-Delitzsch konzipierte, ist die Genossenschaft in ihrer heutigen Form als zu teuer und zu bürokratisch wenig geeignet.
Schulze-Delitzsch: „Eine erleuchtete, wirklich auf der Höhe der Frage stehende Gesetzgebung wird sich daher begnügen, den neuen Verkehrsformen, welche die Selbsthilfe besonders in den Assoziationen hervorgerufen hat, diejenigen Schwierigkeiten, welche … nach den bisherigen Gesetzen entgegenstehen, aus dem Wege zu räumen, ohne eine Konzessionierung der fraglichen Institute, eine Oberaufsicht über dieselben, überhaupt eine Einmischung in ihre Angelegenheiten zu beanspruchen.“
Um zurück zu kehren zu den Ansprüchen und Wünschen von Schulze-Delitzsch bedarf es einer Rechtsform, in der das kleine gemeinsame wirtschaften ohne großen Aufwand möglich ist. Aus diesem Grund plädiert der ZdK für eine Regelung des wirtschaftlichen Vereins.