Auf dem 14. ordentlichen Verbandstag 2006 hat sich der ZdK mit seiner strategischen Ausrichtung und seinen Aufgaben beschäftigt. Dies war insbesondere deshalb wichtig, weil der ZdK in 2003 sein Prüfungsrecht komplett aufgegeben hat. Der ZdK musste daher seine Rolle neu definieren.
Die strategischen Aufgaben des Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaften e.V.
- Der ZdK ist die Organisation zur gemeinsamen Interessenvertretung seiner Mitglieder. Die Interessenvertretung erfolgt im Rahmen der Mitgliedschaft im Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes e.V. (DGRV), dem der ZdK als Bundesfachverband angehört.
- Entsprechend der Mitgliederstruktur konzentriert sich die Interessenvertretung einerseits auf den konsumgenossenschaftlichen Einzelhandel und andererseits auf die kleinen Konsum- und Dienstleistungsgenossenschaften.
- In Angelegenheiten des Handels pflegt der ZdK die Beziehungen zum Hauptverband des deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) und im Rahmen des DGRV zum Zentralverband gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV).
- Zur Interessenvertretung im genossenschaftlichen Einzelhandel gehört die Herausarbeitung der besonderen Vorteile, die die Konsumgenossenschaften ihren Mitgliedern bieten können. Dies schließt die Pflege konsumgenossenschaftlicher Traditionen, eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und die Sicherung der Marken coop, plaza und GEG ein.
- Der ZdK unterstützt in besonderer Weise kleine Genossenschaften, um damit einen Beitrag für die langfristige Sicherung des genossenschaftlichen Sektors in Deutschland zu leisten. Der ZdK leistet betriebswirtschaftliche Beratung und entwickelt dabei die fachliche Kompetenz des Verbandes. Die Chancen einer stärker regionalen Orientierung können und müssen auch von den mittleren und großen Genossenschaften genutzt werden.
- Da kleine Genossenschaften vielfach auf ehrenamtlicher Basis arbeiten, kommt dem vom ZdK vermittelten Erfahrungsaustausch und dem damit zusammenhängenden Qualifizierungsangebot des Verbandes durch Seminare und Tagungen große Bedeutung zu. Die Gründung neuer Genossenschaften wird auch künftig ein besonderes Anliegen des ZdK sein.
- Die Interessenvertretung in rechtlichen und steuerlichen Fragen erfolgt durch die Mitarbeit im DGRV und im HDE. Sie setzt eine genaue Kenntnis der wirtschaftlichen und rechtlichen Bedingungen in den Mitgliedsgenossenschaften voraus, die im Rahmen der Beratungstätigkeit des Verbandes für die Mitglieder erworben wird. Schwerpunkte bilden das Genossenschaftsrecht und die Prüfung der Genossenschaften. Angestrebt wird die „lohnende Prüfung“, bei der der Nutzen der Prüfung ihre Kosten überwiegt.
- Für die großen Konsumgenossenschaften bemüht sich der ZdK um die Verstärkung des Austausches und der gemeinsamen Strategiediskussion auf europäischer Ebene. Das Auftreten internationaler Handelskonzerne lässt eine Beschränkung auf den nationalen Rahmen nicht zu. Die internationalen Genossenschaftsorganisationen werden als Plattform gebraucht und deshalb vom ZdK gepflegt. Die Vermarktung der Produkte der kleinen Produktivgenossenschaften in den Ländern der Dritten Welt soll entwickelt werden („Fair Trade“).
- Der ZdK fördert die Heinrich-Kaufmann-Stiftung, weil es darauf ankommt, für die genossenschaftliche Sache auch im Bereich der Wissenschaft zu werben. Benötigt werden Multiplikatoren, die die genossenschaftlichen Anliegen weiter tragen und die durch ihre Arbeiten die Legitimität der genossenschaftlichen Ziele untermauern. Und es geht um die Förderung eines wissenschaftlichen Nachwuchses im genossenschaftlichen Sinne, der den genossenschaftlichen Unternehmen und ihren Organisationen zur Verfügung steht.
Beschlossen am 6. Mai 2006 in Hochheim